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GENERELLE STUDIE ZUM HOCHWASSERSCHUTZ AN DER PULKAU

ALLGEMEIN

Im "Schutzwasserwirtschaftlichen Grundsatzkonzept für das Abflussgebiet der Pulkau" (DI PLATTNER 2001 und Ergänzung 2011) wurde festgestellt, dass im Unterlauf der Pulkau, insbesondere im Abschnitt von der Retzbachmündung bis Seefeld-Kadolz das regulierte Bachbett die Hochwasserabflüsse bei HQ100 und HQ30 nicht ausuferungsfrei ableiten kann. Das Hochwasserereignis vom August 2010 hat dies bestätigt.

Ziel der "Generellen Studie zum Hochwasserschutz an der Pulkau" ist es daher, Lösungsstrategien und Maßnahmenkonzepte für einen Hochwasserschutz der gefährdeten Siedlungen und Bauten zu entwickeln, wobei gleichzeitig die Freihaltung bzw. Schaffung von Retentionsräumen und Überflutungsflächen anzustreben ist.

Die Pulkau liegt im nördlichen Weinviertel und hat ihren Ursprung bei Ludweishofen im Waldviertel. Von dort fließt sie in Richtung Osten, am westlichen Rand der Retzer Bucht vorbei an der Stadt Pulkau. Sie mündet nach der Querung des Weinviertler Hügellandes westlich von Laa an der Thaya in die Thaya.

Im Zuge der "Generellen Studie zum Hochwasserschutz an der Pulkau" wurden ca. 40 km Länge der Pulkau zwischen der Stadt Pulkau und der Mündung in die Thaya untersucht.
Die Pulkau entwässert eine Fläche von ca. 531 km², wobei das Einzugsgebiet stark von landwirtschaftlicher Nutzung geprägt ist. Eine große Rolle spielt der Weinbau.

Folgende politische Gemeinden wurden im Zuge der "Generellen Studie" entlang der Pulkau behandelt:

  • Stadtgemeinde Pulkau mit den Katastralgemeinden Pulkau und Rohrendorf
  • Marktgemeinde Zellerndorf mit den Katastralgemeinden Dietmannsdorf, Deinzendorf, Zellerndorf und Watzelsdorf
  • Marktgemeinde Pernersdorf mit den Katastralgemeinden Pernersdorf, Pfaffendorf und Peigarten
  • Marktgemeinde Haugsdorf mit den Katastralgemeinden Jetzelsdorf, Auggenthal und Haugsdorf
  • Gemeinde Alberndorf im Pulkautal
  • Marktgemeinde Hadres mit den Katastralgemeinden Untermarkersdorf, Hadres und Obritz
  • Marktgemeinde Seefeld-Kadolz mit den Katastralgemeinden Seefeld und Großkadolz
  • Marktgemeinde Großharras mit der Katastralgemeinde Zwingendorf
  • Stadtgemeinde Laa an der Thaya mit den Katastralgemeinden Pernhofen, Wulzeshofen und Blaustauden

EINGANGSDATEN

Für die Durchführung der Generellen Studie standen ein digitales Geländemodell, terrestrisch aufgenommene Flussprofile und Objekte (Brücken, Schwellen, etc.), LaserScan-Daten und Ausführungsunterlagen von bereits umgesetzten Projekten zur Verfügung.

Die notwendigen hydrologischen Daten wurden vom Amt der Niederösterreichischen Landesregierung zur Verfügung gestellt. Entlang der Pulkau befinden sich derzeit 3 Pegelmessstellen des hydrographischen Dienstes des Amtes der Niederösterreichischen Landesregierung. Die aktuellen Pegelstände und Durchflusswerte können Sie hier sehen.

Die Berechnung der Überflutungsflächen, Wassertiefen und Fließgeschwindigkeiten erfolgte mit einem hydraulischen 2D-Modell. Diese Modelle ermöglichen es, die Abflussvorgänge nicht nur im Flussbett sondern auch in den Vorländern zu erfassen bzw. nachzubilden.

ERGEBNISSE DER STUDIE

Die Pulkau kann bei höheren Abflüssen diese nicht mehr ausuferungsfrei ableiten und die Vorländer werden auf beiden Seiten geflutet. Es kommt dadurch zur Gefährdung von Siedlungsgebieten und großflächigen Ausuferungen auf land- bzw. forstwirtschaftlich genutzten Flächen. In weiten Strecken erfolgt der Abfluss in den Vorländern mit Wasserständen, die auf Grund der Eindämmung der Pulkau unabhängig von den Wasserständen im Fluss sind.

Die Überflutungsflächen für ein hundertjährliches und ein dreißigjährliches Hochwasser an der Pulkau finden Sie im NÖ Atlas

Durch die großflächigen Ausuferungen kommt es teilweise zu einer beachtlichen Retentionswirkung und somit Dämpfung bzw. Verlangsamung des Hochwasserabflusses. Bei der Entwicklung der Maßnahmenkonzepte wurde daher besonderes Augenmerk darauf gelegt, dass die natürlichen Retentionsflächen entlang der Pulkau weitestgehend erhalten bleiben sollen bzw. neue Rückhaltemöglichkeiten geschaffen werden.

So soll in der Marktgemeinde Zellerndorf ein Rückhaltebecken errichtet werden, das eine Dämpfung der Hochwasserwelle für die Unterlieger erwirkt.

Für die einzelnen Gemeinden wurden Hochwasserschutzkonzepte entwickelt, die den Grundsätzen der österreichischen Gesetzeslage folgen und als Schutzziel das hundertjährliche Hochwasser aufweisen. Als Grundprinzipien sind zu nennen, dass der passive Hochwasserschutz Vorrang vor dem aktiven Hochwasserschutz hat und hierbei das Hauptaugenmerk auf Rückhalt vor linearen Maßnahmen liegt.

Im Bereich Pläne und Downloads können Sie für jede Gemeinde die Pläne der Wassertiefen bei einem hundertjährlichen Hochwasser und das vorgeschlagene Maßnahmenkonzept zur Erreichung des Hochwasserschutzes abrufen.

Eine detaillierte Beschreibung der Studienergebnisse für Gemeinden, die derzeit weitere Planungen zum Hochwasserschutz durchführen, finden Sie unter Gemeinden und Rückhaltebecken